Darmkrebs
Tumorerkrankungen des Darms gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen in Deutschland. Bei frühzeitiger Diagnose und intensiver Therapie sind die Heilungschancen sehr gut und selbst bei fortgeschrittenen Krankheitsstadien kann durch therapeutische Unterstützung eine deutliche Lebensverlängerung bei guter Lebensqualität erzielt werden. Der Darmkrebs kann unterschiedliche Abschnitte des Organs betreffen. Das Hospital zum Heiligen Geist ist auf die Diagnose und Therapie aller bösartigen Erkrankungen des Dick- und Mastdarms spezialisiert und verfügt über sehr große Erfahrung bei operativen Verfahren.
Hochmoderne Diagnostik
Um eine genaue Diagnostik der vorliegenden Erkrankung zu erhalten, ist eine sehr gute technische Ausstattung Voraussetzung. Über diese hochmoderne Ausstattung verfügt das Hospital zum Heiligen Geist. Denn schließlich führt eine gründliche Diagnose zu einer passgenauen Therapie:
- Radiologie: Computertomografie (CT), alle sonstigen Röntgenuntersuchungen, CT-gesteuerte Gewebeentnahme, MRT in Kooperation mit dem Krankenhaus Nordwest
- Ultraschallverfahren (Sonografie): Kontrastmittelultraschall, endoskopischer Ultraschall, Ultraschall gesteuerte Gewebeentnahme
- Endosonografie (endoskopischer Ultraschall): durch endoskopischen Ultrschall gesteuerte Gewebeentnahme
- Verlässliche traditionelle und molekulargenetische pathologische Diagnostik durch das Institut für Pathologie am Krankenhaus Nordwest und das angegliederte molekulargenetische Labor zur Diagnosesicherung und zur molekularen Charakterisierung des Tumorgewebes (Untersuchung des Erbguts der Tumorzellen)
Individuelle Therapieansätze
Basierend auf den umfassenden diagnostischen Ergebnissen planen wir gemeinsam mit dem Patienten eine individuell festgelegte, persönliche Therapie-Strategie, in Abstimmung mi dem interdisziplinären Tumorboard. Dabei ist uns eine effiziente, fein abgestimmte Behandlungsplanung und auch die Möglichkeit der ambulanten Weiterbehandlung vor Ort in unserer Onkologischen Ambulanz sehr wichtig. So vermeiden wir belastende Doppeluntersuchungen und Zeitverzögerungen. Mit Ihrem Hausarzt / zuweisenden Arzt stehen wir in enger Kommunikation.
Chirurgische Therapieoptionen
Die chirurgische Tumorresektion ist eine der wichtigsten therapeutischen Optionen bei Darmkrebs. Unsere Leistungen umfassen:
- Schonende Operationstechniken mit radikaler Zielsetzung
- Plastisch-chirurgische DefektdeckungenKomplexe, indikationsgerechte Metastasenchirurgie
- Sichere Narkosetechniken
- Schmerztherapie
- Intraoperative Fotodokumentation
- Professionelle postoperative Pflege
- Postoperative hochmoderne Intensivmedizin
- Medikamentöse Therapien
Medikamentöse Therapieoptionen
- Chemotherapien: neoadjuvant, adjuvant und palliativ
- Zielgerichtete "Targeted Therapy" mit Antiköpern und Immuntherapie
- Supportive Therapien
Weitere Therapieoptionen und Strahlentherapie
Experimentelle Verfahren, Hyperthermie und Debulking-Verfahren bei Peritonealkarzinose (HIPEC) sind durch unsere enge Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Nordwest möglich.
Die Strahlentherapie erfolgt ebenfalls in Kooperation mit dem Krankenhaus Nordwest. Die Klinik für Radioonkologie dort verfügt über eine hochmoderne technische Ausstattung, die eine komplexe, individuelle Bestrahlungsplanung und Durchführung erlaubt:
- Hochpräzisions-Bestrahlung
- Kombinierte Radio-/Chemotherapie
- Intraoperative Radiotherapie (IORT)
Darmkrebsmonat März
Prävention ist der beste Schutz
Der Monat März ist bundesweit dem wichtigen Thema Darmkrebs gewidmet. Darmkrebs ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Krebsart.
Jährlich erkranken mehr als 70.000 Menschen an Darmkrebs und ca. 30.000 Menschen sterben daran.
Während der Koloskopie können Polypen entfernt und damit das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs drastisch gesenkt werden.
Effektive Vorsorge durch Koloskopie
Seit Ende 2002 ist die Vorsorgekoloskopie (Darmspiegelung) auch Regelleistung der Gesetzlichen Krankenkassen, Goldstandard in der Versorgung in Deutschland, um Darmkrebs frühzeitig zu erkennen und Krebsvorstufen (Polypen) zu entfernen. Neuste Ergebnisse belegen: Bis zu 25 Prozent der untersuchten Patienten weisen Polypen auf, in ca. 1 Prozent der Fälle wird ein bereits bestehender Darmkrebs gefunden. Nach neuesten Untersuchungen wurden durch die Präventionskoloskopie in den letzten 10 Jahren mehr als 100.000 Dickdarmkrebserkrankungen reduziert und bis zu 50.000 Todesfälle verhindert.
Interdisziplinäres Darmzentrum
Patienten mit Darmkrebs werden am Hospital zum Heiligen Geist in enger Kooperation mit dem Darmzentrum am Krankenhaus Nordwest behandelt und betreut. Hier arbeiten die Klinik für Allgemein-Viszeral- und Minimal Invasive Chirurgie, die Medizinische Klinik, die Klinik für Onkologie und Hämatologie und die Klinik für Radioonkologie Hand in Hand.
Das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Zentrum hatte Anfang dieses Jahres erstmals eine aussagekräftige Statistik zu den an der Klinik unter Therapie erreichten sehr guten Überlebensraten von Patienten mit bösartigen Darmtumoren vorgelegt.
Unsere sehr guten Behandlungsergebnisse bei den primären Tumoren erzielen wir durch unsere große Erfahrung in der chirurgischen Therapie.
Entzündliche Darmerkrankungen
Dickdarmdivertikel
Als Divertikel bezeichnet man bläschen-, birnen- oder sackförmige Ausstülpungen der Wände von Hohlorganen. Sehr häufig ist der Verdauungstrakt betroffen. Ein Behandlungsbedarf besteht jedoch zumeist nur bei Beschwerden durch Entzündungen. Sie entstehen durch Druck oder Zug. Am häufigsten treten Divertikel im Dickdarm auf, können aber auch in allen anderen Bereichen des Verdauungstrakts zwischen Speiseröhre und Enddarm vorkommen.
Symptome
Divertikel können sich entzünden, dies wird als Divertikulitis bezeichnet. Die Entzündung kann auf die Umgebung der Darmausstülpungen beschränkt bleiben oder sich über die Darmwand ausdehnen und zu einer Entzündung des Bauchfells, einen Darmverschluss oder andere Komplikationen führen. Darmdivertikel kommen recht häufig vor, insbesondere bei älteren Menschen. Etwa 30 Prozent der 60-jährigen und rund 65 Prozent der über 85-jährigen sind davon betroffen. Die meisten Betroffenen haben keine Beschwerden. Wenn Beschwerden auftreten, sind diese oft ähnlich wie bei einer Blinddarmentzündung – nur auf der linken Seite. Die Patienten beschreiben gleichmäßige dumpfe Schmerzen im linken Unterbauch. Fieber und Verstopfung und Durchfall abwechselnd sowie Eiter oder Schleim im Stuhl können ebenfalls auftreten.
Diagnose und Therapie
Neben dem Abtasten des Unterbauchs gehört auch das Austasten des Afters mit dem Finger zur körperlichen Untersuchung durch den Arzt. Im Blutbild sind häufig die Entzündungswerte und das C-reaktive Protein erhöht. Mittels Ultraschall, Computer- oder Magnetresonanztomografie kann eine Divertikulitis genauer diagnostiziert werden.
Bei einem schwächeren Verlauf kann die Erkrankung ohne Operation behandelt werden. Bei einer schweren Verlaufsform ist in der Regel eine Operation notwendig.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind die beiden Hauptvertreter chronisch entzündlicher Darmkrankheiten. Sie sind gekennzeichnet durch einen schubweisen Verlauf: Krankheitsphasen mit entzündlicher Aktivität und entsprechenden Beschwerden wechseln sich mit beschwerdefreien Intervallen ab. Auch über einen langen Zeitraum können Ruhephasen andauern. Die Entstehung von chronischen Darmerkrankungen ist bis heute nicht gesichert. Eine endgültige Heilung ist nach dem momentanen Kenntnisstand nicht möglich.
Symptome
Bei beiden Erkrankungen sind die Symptome ähnlich: Die Betroffenen leiden unter Bauchschmerzen, häufigen, zum Teil blutigen Durchfällen sowie bei länger anhaltenden Schüben unter Gewichtsverlust und Schwäche. Darüber hinaus können Beschwerden auch außerhalb des Magen-Darm-Traktes auftreten, z.B. an den Gelenken und der Haut.
Diagnose und Therapie
Für die Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen werden in erster Linie Medikamente eingesetzt. Ziel der Behandlung ist es, eine Linderung der Beschwerden für den Patienten zu erreichen. Die Aktivität der Entzündung ist zu dämpfen und für lange, beschwerdefreie Intervalle zu sorgen. Die Therapie richtet sich grundsätzlich nach dem Schweregrad, dem Ausbreitungsmuster der Erkrankung, dem Ansprechen auf vorangegangene Therapien sowie der individuellen Patientensituation.
Bei einem sehr starken Schub wirken Medikamenten teilweise nicht mehr. Dann kann eine Operation notwendig sein insbesondere dann, wenn es zu starken, kaum stillbaren Darmblutungen kommt.
Chefarzt der Medizinischen Klinik
Prof. Dr. med. Rainer Duchmann
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