„Wie ein drittes Auge“ - „Augmented Reality“ in der Wirbelsäulenchirurgie

Am Hospital zum Heiligen Geist werden virtuelle Informationen in die reale Welt eingeblendet und für Stabilisierungsoperationen an der Wirbelsäule nutzbar gemacht.

An der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie am Hospital zum Heiligen Geist kommt „Augmented Reality“ (AR), eine sogenannte erweiterte Realität zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die es ermöglicht, virtuelle Informationen in die reale Welt einzublenden.

Bei der Stabilisierungsoperation der Wirbelsäule wird künstliches Material, meist ein sogenanntes Schrauben-Stab-System verwendet, um die Wirbelsäule zu stabilisieren. Diese Operation ist komplex und erfordert ein hohes Maß an Präzision. Augmented Reality kann dabei helfen, die Präzision zu verbessern.

„Die AR ist wie ein drittes Auge für uns. Wir sehen mehr, verstehen die räumlichen Strukturen besser und können individuelle Lösungen finden, ohne die Patient:innen zusätzlich mit weiteren Kontrollaufnahmen mittels Röntgen oder Computer-Tomografie zu belasten,“ sagt Lenka Dienstbach-Wech, Oberärztin an der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie.

„Gerade bei Operationen an mehreren Wirbeln ist es wichtig, dass die Schrauben und Stangen genau an die Form der Wirbelsäule angepasst werden“, so Dr. med. Thomas Forer, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie. “Mit Hilfe der Augmented Reality können bereits während der Operation die Schraubenpositionen erfasst und mit einem Computer im Anschluss die Stabkrümmung berechnet werden. Diese errechnete Krümmung wird dann auf einem Bildschirm in Echtgröße angezeigt und dient uns im Anschluss als Vorlage für das Biegen der Stangen.“

Für die Patientinnen und Patienten bedeutet die OP mit Einsatz der AR eine spannungsfreie und schmerzarme Versorgung zur Stabilisierung der defekten Wirbel, individuell an die patienteneigene Wirbelsäulenbeschaffenheit angepasst.