Schonende Geburtseinleitung - das Ballonkatheterverfahren
Nicht immer kommt das Baby zum errechneten Geburtstermin. Setzen die Wehen nicht selbstständig ein, kann es notwendig sein, die Geburt künstlich einzuleiten. Am Hospital zum Heiligen Geist werden verschiedene Methoden der Geburtseinleitung angeboten. Eine Alternative zur medikamentösen Geburtseinleitung wird in der Geburtshilfe erfolgreich angeboten - die schonende Geburtseinleitung mit Hilfe eines Ballonkatheters. Eine Methode, die nicht nur bei Kontraindikationen zur Geburtseinleitung mit Prostaglandinen sehr hilfreich ist.
Die Einleitung der Geburt ist vor allem dann notwendig, wenn durch längeres Zuwarten gesundheitliche Risiken für die schwangere Frau und ihr Baby zunehmen, wie z.B. nachlassende Leistung des Mutterkuchens, von dessen Leistungsreserve das Wohlergehen des Kindes während der Wehen abhängig ist, oder auch zunehmende geburtsmechanische Schwierigkeiten - besonders bei Erstgebärenden und zunehmender Kindsgröße. Bei Überschreitung des errechneten Geburtstermins um sieben Tage wird das weitere Vorgehen mit der Schwangeren besprochen und ggf. die Geburt eingeleitet. Nach zwei Wochen Überschreiten des errechneten Geburtstermins wird die Geburt in der Regel eingeleitet.
Das Ballonkatheterverfahren war längere Zeit in Vergessenheit geraten, findet jedoch verstärkt wieder Verwendung in der Geburtshilfe und wird in Frankfurt bisher nur am Hospital zum Heiligen Geist angeboten. “Die Akzeptanz der Schwangeren für diese Methode der Geburtseinleitung ist erfreulicherweise hoch“, so Dr. Egon Lieb, Chefarzt der Frauenklinik am Hospital zum Heiligen Geist. Das Wirkprinzip besteht darin, körpereigene Wehen anzuregen und zu fördern. Es werden dazu keine Medikamente zugeführt.
Der mit physiologischer Kochsalzlösung gefüllte Katheter mit Doppelballon, einer vor dem inneren und einer vor dem äußeren Muttermund, bewirkt einen sanften Druck auf den Gebärmutterhals und fördert dadurch die körpereigene Prostaglandinausschüttung. Prostaglandine sind Substanzen, die Wehen auslösen und das Gewebe am Muttermund auflockern. Somit wird die Eröffnung des Muttermundes erleichtert und unterstützt. Die Erfolgsquote ist laut Dr. Lieb sehr hoch: Bei mehr als 90 Prozent aller Gebärenden konnte eine Reifung des Gebärmutterhalses und damit ein Geburtsfortschritt verzeichnet werden. Im Gegensatz zu den konventionellen Einleitungsverfahren empfinden die Patientinnen die Einleitung mittels Ballonkatheter als sanftere Methode. Sie ist mit deutlich weniger Nebenwirkungen verbunden und kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn medikamentöse Einleitungsmethoden kontraindiziert sind (z.B. Asthma bronchiale oder schwere chronische Darmerkrankungen).
Informationen zur Geburtseinleitung
Falls Sie sich informieren möchten, welche Möglichkeiten einer Geburtseinleitung im Hospital zum Heiligen Geist angeboten werden und welche Vor- und Nachteile sie haben, stehen Ihnen unsere Hebammen und unsere geburtshilflichen Ärztinnen und Ärzte gerne für weitere Informationen zur Verfügung. Eine Geburtseinleitung stellt keine Notfallsituation dar – meist besteht ausreichend Zeit, sich mit dem Thema zu befassen und Antworten auf Ihre Fragen zu erhalten.
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Geburtshilfe
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