Roboterassistierte Nierentumoren Operation am KHNW – nun auch ohne das die Bauchhöhle eröffnet wird

Als erstes Krankenhaus in Frankfurt behandelt das Krankenhaus Nordwest Nierentumore nun auch retroperitoneoskopisch – also mit Unterstützung des Da Vinci-Roboters, aber ohne Zugang über die Bauchhöhle.

Eine noch schonendere Behandlung von Nierenkrebs wird seit Anfang des Jahres an der Klinik für Urologie am Krankenhaus Nordwest angeboten. Beim sogenannten retroperitoneoskopischen Zugang handelt es sich um ein minimal invasives Operationsverfahren, bei dem das Organ über den hinteren Bauchraum (Retroperitonealraum) erreicht wird. Im Vergleich zum herkömmlichen Zugang (transperitoneal) ist es ein Verfahren, das vor allem bei Patienten:innen mit vorherigen Bauchoperationen oder mit Nierentumoren, die an der Hinterseite der Niere liegen, einen deutlichen Vorteil zum herkömmlichen transabdominellen Zugang bietet.

Bei minimal invasiven Operationen von Nierenkrebs wird üblicherweise ein Zugangsweg über die Bauchhöhle (transabdominell) gewählt. Bei Patientinnen oder Patienten, die bereits Voroperationen im Bauchraum hatten kann dieser Zugangsweg durchaus Risiken, wie bspw. Verletzungen des Darms, nach sich ziehen. In einer Vielzahl von Fällen ist die Niere über diesen Zugang auch gut einsehbar, jedoch gibt es auch Nierentumore an Lokalisationen, die man nur sehr mühselig über eine komplette Freilegung der Niere erreicht.

Eine Lösung stellt hier der retroperitoneoskopische Zugang - minimal invasiv mit Hilfe des Da Vinci-Roboters - über den hinteren Bauchraum dar. Dieses Verfahren wird nun auch am Krankenhaus Nordwest angewendet. Damit ist das Krankenhaus Nordwest das derzeit einzige Krankenhaus im Großraum Frankfurt, welches dieses OP-Verfahren erfolgreich etabliert hat.

Die Patient:innen befinden sich beim Eingriff in Seitenlage. Der Zugang wird durch mehrere kleine Einschnitte in der hinteren Bauchwand geschaffen und ermöglicht somit, auch Tumore zu entfernen, die über die Bauchhöhle schlechter erreichbar wären.

„Ich freue mich, das neue Operationsverfahren auch hier am Krankenhaus Nordwest anbieten zu können. Der Zugang ermöglicht es uns, Nierenkrebs noch gezielter mit vermindertem Risiko von Komplikationen zu behandeln. Im Krankenhaus Nordwest können wir damit ein Operationsverfahren anbieten, dass für einige Patienten:innen klare Vorteile mit sich bringt,“ so Prof. Dr. med. Inga Peters, Chefärztin der Klinik für Urologie.

Die Spezialistin für roboterassistierte Chirurgie sowie offene Tumorchirurgie, hat für die Etablierung des chirurgisch sehr anspruchsvollen Verfahrens den Experten Dr. med. Georg Schön hinzugezogen, Chefarzt der robotischen Urochirurgie an der Urologischen Klinik München-Planegg sowie Leiter des Zentrums für roboterassistierte Chirurgie am Franziskus-Krankenhaus in Berlin. „Er ist ein ausgewiesener Experte in dieser Zugangstechnik, deutschlandweit als Proctor für roboterassistierte Eingriffe unterwegs und steht einem mit Tipps und Tricks immer zur Seite“, resümiert Prof. Peters. „Nach der intensiven Etablierungsphase sind mein Team und ich stolz darauf, nun auch dieses Verfahren als Standardprozedur am Krankenhaus Nordwest anbieten zu können.“

An der Klinik für Urologie werden Erkrankungen, Funktionsstörungen und Verletzungen der Harn- bzw. Geschlechtsorgane behandelt. Dabei kommen modernste Operationstechniken, wie beispielsweise der Da Vinci-OP-Roboter oder auch fokal-ablative Verfahren zum Einsatz.

Kontakt:

Krankenhaus Nordwest
Klinik für Urologie
Prof. Dr. med. Inga Peters
Tel.: (069) 7601 - 3917